Schüler*innen der Oberstufe nehmen am Parlement européen des lycéens in Straßburg teil – von diesen Erlebnissen berichtet Teilnehmerin Lilian Hagel (Q1):
Der Plenarsaal ist gefüllt, die Stimmung aufgeladen, die letzten Vorbereitungen für die Debatten werden getroffen. Dann erstirbt das Papiergeraschel, auf dem großen Monitor erscheint der Name einer Schülerin mit Parteizugehörigkeit. Sie schaltet ihr Mikrofon an, erhebt sich und beginnt voller Elan, den Änderungsantrag ihrer Partei vorzustellen. Es geht um die Weiterentwicklung der europäischen Schulsysteme. Danach um den Einsatz von Militär im Weltraum und schließlich EU-weites soziales Wohnen.
Doch diese Thematiken bilden lediglich den Rahmen für das Parlement européen des lycéens (Europäisches Schülerparlament), welches von dem Verein Let´s promote Europe e.V. ins Leben gerufen wurde und an dem sechs Schüler*innen der bilingualen Sozialwissenschaftskurse der Q1 teilnahmen. Die allgemeineren Fragen, mit denen sich die Teilnehmer*innen auseinandersetzten waren z. B. „Wer trifft die Entscheidungen in der Europäischen Union?“ „Wie verläuft das Gesetzgebungsverfahren im Rat der EU?“ „Und wie funktioniert eigentlich das Europäische Parlament, welches am letzten Sonntag neu gewählt wurde?“ Vom 27. bis 29. Mai setzten sich Moiz Iqbal, Henri Strähle, Mia Sénéchal-Heinisch, Theodor Schrandt, Marlene Reinsch und Lilian Hagel auf vielen verschiedenen Ebenen intensiv mit dem Thema Europa auseinander, erhielten im Europäischen Parlament in Straßburg Einblicke in das Leben von Abgeordneten und konnten echte „Europaluft“ schnuppern. Der Austausch fand dreisprachig statt (Französisch, Englisch, Deutsch) und so waren auch die Fremdsprachenerfahrungen der Q1er gefordert. Nach einem halben Jahr innerhalb der selbstgewählten Fraktionen, in denen in einzelnen Komitees Änderungsanträge für EU-Gesetzesentwürfe gestaltet, besprochen und ausgefeilt worden waren, war das Abschluss-Event zweifelsohne ein absolutes Highlight. Ab Dezember letzten Jahres war online auf Hochtouren gearbeitet und Lobbying betrieben worden, um schließlich im Plenarsaal den eigenen Änderungsantrag vorzustellen, zu verteidigen und ihn dann mit einer Mehrheit in die Tat umzusetzen. „Obwohl es eigentlich nur eine Simulation war, hat sich alles sehr echt angefühlt“, merkte Mia an. Doch damit war die Veranstaltung noch längst nicht vorbei. Auch schulintern liefen Vorbereitungen, diese allerdings für eine Simulation des Rates der EU, an dem die Schüler*innen ebenfalls teilnahmen, um über ein neues KI-Gesetz zu diskutieren. Das Pascal-Gymnasium in Rolle des Mitgliedsstaates der Niederlande. Zwischen den Debatten blieb dennoch Zeit für etwas Sightseeing im europäischen Viertel Straßburgs, den persönlichen Austausch über aktuelle politische Themen. Und auch Vorträge von Experten für Politik, Wirtschaft und internationale Beziehungen fanden großen Anklang. Nach den zwar kurzen, aber höchst intensiven drei Tagen waren die Schüler*innen zwar erschöpft, die Erfahrungen, die sie gemacht haben, waren es jedoch allemal wert.