Passend zum Tag der Frankophonie am 20. März durften Schülerinnen des Französisch LKs der Q2 eine deutsch-französische Lesung der Autorin Amina Chaibou Moussa besuchen. Anfangs erzählte die aus dem Niger stammende Autorin etwas über die Kolonialgeschichte im frankophonen Afrika und die Rolle der Sprache und dann etwas zur aktuellen Situation, insbesondere im Niger. Sie zeigte anschaulich, wie man die Kolonialvergangenheit immer noch spüren kann, beispielsweise in den Schulbüchern, die aus Frankreich kommen. Aber auch die positiven Seiten erwähnte sie, vor allem wie wichtig die Sprache dort für die Bildung ist.
Im zweiten Teil las Amina Chaibou Moussa dann aus ihrer Novellensammlung „Une botte de souvenirs“ vor. Ihre Geschichten thematisieren Polygamie, die Abhängigkeit der Frauen vom Mann und das Gefühl, gefangen in einer Ehe zu sein. Nicht die Möglichkeit zu haben, Karriere zu machen oder eigene Entscheidungen zu treffen, ist Alltag für viele Frauen in Westafrika. Mit ihrem Buch möchte Amina Chaibou Moussa vor allem die jungen Mädchen und Frauen ansprechen und bewegen. Sie wünscht sich, dass die Geschichten Mut machen, sich gegen die teilweise sehr schlechten und unfairen Bedingungen für Mädchen in Afrika zu wehren, und motivieren, nicht alles zu akzeptieren, sondern gemeinsam gegen alte patriarchalische Strukturen anzukämpfen.
Während der Lesung wurde uns verdeutlicht, wie wichtig Bücher, Geschichten, Sprache und Bildung sein können, wie viel Hoffnung und Mut in einem Geschichtenband doch stecken können und dass man nicht allein ist.
Vielen Dank, Frau Chaibou Moussa, für die großartige Lesung und Diskussionsrunde!
Marlene Reinsch, Q2