Bundesweites MINT-EC-Camp zur intelligenten Materie

Vier Tage lang eintauchen in hochaktuelle interdisziplinäre naturwissenschaftliche Forschung, diese Gelegenheit hatten zwölf Schüler*innen der MINT-EC-Schulen Deutschlands im Rahmen des bundesweiten MINT-EC-Camps „Intelligente Materie – Von responsiven zu adaptiven Nanosystemen“. Sie lernten verschiedene Arbeitsgruppen des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1459 kennen: „Intelligente Materie – Von responsiven zu adaptiven Nanosystemen“. Ziel dieses interdisziplinären und internationalen Forschungsprojekts ist die Entwicklung intelligenter Materie, d. h. einer Materie, die mit ihrer Umwelt interagieren, ihre Eigenschaften selbstregulieren und aus Signalen, die sie empfängt, lernen kann. Organisiert wurde dieses Camp vom Pascal-Gymnasium in Kooperation mit dem Institut für Kernphysik und MExLab Physik, namentlich Julian Repke und Prof. Christian Klein-Bösing, finanziert wurde es von der Westfalen-AG.

Zwei Schülerinnen des Pascal-Gymnasiums haben an dem Camp teilgenommen, Emma Hinze und Maya Camuz aus der EF. Hier der Erfahrungsbereich von Maya:

„In dem Camp ‚Von den kleinsten Bausteinen unserer Welt bis zur intelligenten Materie‘ haben wir viel geforscht und gelernt.

Montag begann das Camp mit dem Mathe-Trail, der von der Uni Münster entwickelt worden ist, und Sehenswürdigkeiten der Stadt Münster zum Gegenstand hat. Wir mussten in zwei Gruppen knifflige Matheaufgaben lösen und haben dabei den anderen Camp-Teilnehmer*innen die Innenstadt gezeigt: Wir sind von den Aaseekugeln, am Rathaus und der Lambertikirche vorbei bis hin zu einem Café gelaufen, wo auf uns dann ein heißes Getränk und Waffeln gewartet haben. Danach gab es Abendessen in der Jugendherberge und eine Runde Improvisationstheater. Das war eine amüsante Beschäftigung und wir haben alle viel gelacht. Dazu natürlich haben wir die anderen Teilnehmenden und die Leiter des Camps besser kennengelernt.

Am folgenden Morgen begann dann der wissenschaftliche Teil des Camps mit einem dreistündigen Workshop von Julian Repke zum Thema Nanomaterie im Institut der Kernphysik. Nach einer theoretischen Einführung wurden zahlreiche Experimente durchgeführt, darunter das Beobachten der Benetzbarkeit mit Wasser von verschiedenen Materialien wie z.B. Glas und einer CD. Wir haben Fotos der Wassertropfen mit einer UV-Kamera gemacht und diese dann später ausgewertet. Nach dem Mittagessen bei der Mensa am Ring ging es dann mit dem Forschen weiter. Danach hatten wir bis zum Abendessen noch ein bisschen Pause, die wir meistens dazu genutzt haben, um gemeinsam Spiele zu spielen oder uns etwas auszuruhen. Am Dienstagabend erwartete uns dann ein Vortrag zur Grundlagenforschung von Prof. Christian Klein-Bösing am Pascal-Gymnasium. Es wurde sowohl auf viele historische Ereignisse und Forscher eingegangen als auch die naturwissenschaftlichen Hintergründe. Am Mittwoch erhielten wir im Center for Soft Nanoscience Einblicke in jeweils zwei von drei Workshops, die von Doktoranden durchgeführt wurden. Ich habe mich u.a. für das Herstellen von supermolekularem und photoempfindlichem Hydrogel entschieden. Es hat zwar nicht alles perfekt geklappt, wie man wahrscheinlich schon vom Experimentieren aus der Schule kennt, dennoch waren wir mit dem Ergebnis zufrieden und hatten unser eigenes Hydrogel hergestellt. Am Mittwochabend stand der sogenannte „bunte Abend“ an: Gemeinsam entschieden wir, ein paar Runden Werwolf sowie andere Kartenspiele zu spielen. Am Donnerstag hatten wir die Möglichkeit, unsere eigenen organischen Leuchtdioden (OLEDs) zu bauen. Dieser Vorgang hat den ganzen Vormittag eingenommen. In Wartezeiten bei den Versuchen gab es kleine Rechercheaufgaben für uns. Besonders interessant war es, Begriffe rund um das Thema ‚intelligente Materie‘ zu definieren, aber auch die Vor- und Nachteile von OLEDs stellten sich als spannendes Thema heraus. Es haben am Ende leider nur zwei von sechs OLEDs geleuchtet. Dennoch war der Prozess an sich sehr interessant. Zum Schluss gab es eine kurze Feedbackrunde für die Leiter des Camps und Julian Repke, der viele der Experimente organisiert hat.

Alles in allem empfehle ich jedem ein solches Camp, der nähere Einblicke in Naturwissenschaften haben möchte, der Experimentieren mag und gerne auf neue Leute trifft.“

Wir danken Julian Repke für sein großes Engagement, Prof. Christian Klein-Bösing für seine Unterstützung und den hochinteressanten Vortrag, MINT-EC für die Kooperation und der Westfalen-AG für die großzügige finanzielle Unterstützung, ohne die dieses Camp nicht möglich gewesen wäre!

Fotos: MINT-EC