Antike hautnah – Latein-Kurs der EF auf den Spuren der Römer an der Mosel

Angeblich ist es 1300 Jahr älter als die Ewige Stadt Rom: Trier. Dort erkundete der Lateinkurs der EF in der Woche vor den Herbstferien spannende Seiten der Antike. Ausgerüstet mit Regenjacken, Enthusiasmus und fundiertem Wissen aus bereits zwei Lateinlernjahren über römische Geschichte und römisches Alltagsleben konnten die 8 Schüler*innen unter der Leitung von Kathrein Vahrenhold und Ulrich Riepenhausen nun “in situ” erfahren, wie die Römer an der Mosel lebten und welche Spuren sie dort hinterlassen hatten. 
Angekommen in der ältesten Stadt Deutschlands “erliefen” sich die Schüler*innen am ersten Nachmittag die Innenstadt Trier mit ihren UNESCO-Weltkulturerbestätten, um erste Eindrücke von den Dimensionen und den Bauten der antiken Stadt zu bekommen. Ein Besuch im (immerhin auf antiken Fundamenten errichteten) Trierer Dom mit seinen zahlreichen versteckten Tierskulpturen durfte dabei natürlich nicht fehlen. Beim etwas verregneten Abendspaziergang fiel auf, dass die Energiekrise ihre Zähne auch in Trier zeigt: Anders als in den letzten Jahren waren die UNESCO-Bauten abends nicht angestrahlt. 


Am zweiten Exkursionstag wurden die Schüler*innen von “Valentina”, einer “antiken” germanischen Sklavin, auf den Spuren ihrer römischen Herrin durch das antike Augusta Treverorum geführt. Nach der Erkundung der berühmten Porta Nigra, einer “Regenpause” im Dom, dem Besuch der Konstantinsbasilika, dem Viehmarkt und der Römerbrücke statteten die Schüler*innen auch die Kaiserthermen einen Besuch ab, wo sie im apodyterium sich selbst in das Gewand alter Römer hüllten und zwar nicht badeten, aber schöne Erinnerungsfotos schossen. Am Nachmittag stand eine anspruchsvolle Stadtrallye auf dem Programm.

Der dritte Tag begann im Rheinischen Landesmuseum. In der dortigen Dauerausstellung beeindruckten nicht nur das berühmte Neumagener Weinschiff und das Schulrelief, das in wohl jedem Lateinbuch zu finden ist. Auch die vielfältigen Grabmäler mit ihren Inschriften, die natürlich übersetzt wurden, und die detailreichen Mosaiken, auch der Trierer Goldmüsnzenschatz, Skulpturen, Modelle der Römerbrücke und der antiken Stadt Trier boten den Schüler*innen ein eindrucksvolles Bild des römischen Lebens an der Mosel. Ein besonderes museales Highlight war der Besuch der Sonderausstellung “Der Untergang des Römischen Reiches”, in der neben zahlreichen anderen Exponaten auch das Zepter von Kaiser Maxentius zu sehen war: “Wenn wir Glück haben, sehen wir das im nächsten Jahr in Rom wieder.”

Nach der Mittagspause sorgte der Lateinkurs selbst dafür, dass die Führung im Amphitheater wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird: Angetan in Römerkostümen schlüpften sie in die Rollen von Senatoren und deren Frauen, auch ein Schaukampf zwischen “Gladiatoren” durfte nicht fehlen. “Toll, so eine Führung hatte ich in all meinen Jahren als Fremdenführerin noch nie!” freute sich Barbara Fickenscher. Anschließend statteten die Schüler*innen noch der Porta Nigra von innen einen Besuch ab; dort veranschaulichten Animationen, die man sich per App auf dem eigenen Smartphone anschauen konnte, die verschiedenen Phasen des Bauwerks. Bei der abschließenden Sternenwanderung an der Mosel wurden dann antike Mythen beim gemeinsamen Betrachten von Orsa maior, Orion, Kassiopeia, Leda und Co. in einem für viele neuen Licht betrachtet. Voller neuer Eindrücke aus der Antike waren sich auch in diesem Jahr Schüler*innen und die magistri am Ende einig: “Trier ist immer eine Reise wert!”

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Verein “Alte Sprachen für junge Leute e.V.” und beim Förderverein am Pascal-Gymnasium e.V., die uns durch ihre großzügigen Spenden die Ausgestaltung der Fahrt und damit unvergessliche Erlebnisse ermöglicht haben – gratias agimus vobis!