Offiziell ist er der Hausmeister des WBK (und laut Vertrag für beide Schulgebäude zuständig) – aber ohne ihn wird auch dem Pascal ein ganz besonderer Mensch fehlen: Nach 25 Jahren an unserer Schule verabschiedet sich „unser“ Peter Kozik als Hausmeister in den Ruhestand.
Aber beginnen wir von vorn: Im Juni 1959 erblickt Peter Kozik, seine Eltern stammten aus dem Ruhrgebiet, in Beuthen (Oberschlesien) das Licht der Welt. Im „Ruhrgebiet von Schlesien“ geht er zur Schule und macht eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und Schlosser. „Beuthen ist wie Dortmund oder Essen“, überlegt Peter Kozik – ob er deswegen so häufig ein Fußball-Trikot trägt? Ein paar Jahre arbeitet er dort als LKW-Fahrer, bis er 1985 mit 25 Jahren zusammen mit Frau und Tochter als Spätaussiedler nach Münster zieht. „Das war eine Familienzusammenführung, der Abschied aus Polen fiel uns nicht schwer – auch die guten schlesischen Würstchen sind hier gut zu bekommen“, lacht Peter Kozik.
Seine Tochter kommt direkt in die Grundschule, während Peter Kozik, knapp ein Jahr arbeitssuchend, Sprachkurse zur Verbesserung der Deutschkenntnisse besucht: „Der Anfang war nicht einfach, bis ich meinen ersten Job bekam.“ Immerhin 13 Jahre arbeitet er dann bei der Firma Armstrong mit Akustikplatten und Dämmstoffen, bis dort das Personal reduziert wird. „Dann habe ich mich bei der Stadt Münster vorgestellt – und die hat mich umgehend als Hausmeister eingestellt.“
Ab dem 15. April 1999 leistete er seinen Dienst am Abendgymnasium Münster, das damals auf dem Gelände der neuen Ballsporthalle unserer Schule stand, war aber zuständig für beide Schulen. „Meine erste Dienstwohnung war im Abendgymnasium: Es war ein ehemaliger großer Klassenraum, das merkte man aber nur an den Heizkörpern – und daran, dass direkt hinter unserem Wohnzimmer der Informatikraum war.“
Inzwischen gibt es das Abendgymnasium nicht mehr, dafür steht auf der anderen Seite des Pascals das WBK. „Diese Umbauphasen waren furchtbar, insgesamt war meine Arbeitsstelle acht Jahre lang eine Baustelle“, stöhnt Peter Kozik. Da ist es gut, dass er erst in Werner Fleiß und dann in Martin Holtkamp gute Hausmeisterkollegen am Pascal hatte: „Mit beiden verstehe ich mich wirklich gut, Martin Holtkamp und ich sind ein richtig gutes Team, und mit Werner Fleiß habe ich mich blind verstanden – wir haben heute noch engen Kontakt, dafür bin ich sehr dankbar.“
Gab es denn neben den Umbauphasen auch besonders schöne Momente? „Naja“, schmunzelt Peter Kozik, „auch die Mottowochen wurden von Jahr zu Jahr schlimmer“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu, „aber auch von Jahr zu Jahr spannender, und in manchen Jahren haben die Abiturient*innen ein ganz tolles Programm auf die Beine gestellt, das sind schöne Erinnerungen.“ Sowieso sei jeder Tag anders als der davor: „Unsere Arbeit ist nie langweilig, darauf kann sich mein Nachfolger freuen!“ Insgesamt sei er jeden Tag gerne zum Pascal gegangen – und das will etwas heißen, denn in diesem Frühjahr feierte Peter Kozik sein 25-jähriges Dienstjubiläum an dieser Schule – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch! „Im Juli hat mich der Oberbürgermeister deswegen zu einem Empfang im Mühlenhof eingeladen!“ Jubiläen mag er: „Das Schuljubiläum gehört für mich zu den schönsten Erinnerungen, aber auch die kleinen Momente werden mir in Erinnerung bleiben, wenn sich zum Beispiel Schüler*innen am nächsten Tag mit einem Stück Kuchen für meine Hilfe bei einem verlorenen Fahrradschlüssel bedankt haben.“
Und was gibt es neben der Arbeit an den Schulen zu berichten? Nun, das Sporttrikot, das fast täglich Bestandteil des Outfits ist, ist nicht nur ein Lippenbekenntnis: 20 Jahre lang war Peter Kozik Mittelstürmer bei den alten Herren des FC Gievenbeck, ab und zu sprang er auch als Aushilfe in der Kreisliga bei den Jüngeren ein. „Aber inzwischen genieße ich den Sport lieber als Zuschauer“, fügt er mit Blick auf seine Pläne für die nähere Zukunft hinzu. „Ansonsten habe ich keine großen Pläne: Ich freue mich auf Zeit mit meiner Familie und meinem Australian Shepherd-Rüden Kenai.“
Wir bedanken uns bei Peter Kozik für ein schönes gemeinsames Vierteljahrhundert und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und Gesundheit!