Im Rahmen des Programms „Theaterstarter“ des Theater Münster kam die Klasse 6e1 jüngst in den Genuss zweier besonderer Literaturerlebnisse.
Ende Mai besuchte die Klasse die Aufführung „33 Bogen und ein Teehaus“ im Theater Münster. Das Theaterstück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mehrnousch Zaeri-Esfahani, in dem die Autorin ihre eigene Lebensgeschichte erzählt, die mit ihrer Kindheit im Iran ihren Anfang nimmt. Der Sturz des Schahs und die Machtübernahme Ayatollah Khomeinis sowie der Krieg zwischen dem Iran und Irak veranlassen die Familie der kleinen Mehrnousch über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland zu fliehen, wo sich die Familie ein neues Leben in Freiheit aufbaut.
Den Schauspieler*innen gelang es auf sehr sensible Art, die Geschichte von religiösem Extremismus, Flucht, der Sehnsucht nach Freiheit und den Herausforderungen des neuen Alltags auf die Bühne zu bringen.
Beeindruckt von der überzeugenden Inszenierung bekamen die Schülerinnen und Schüler wenige Tage später die Gelegenheit, sich persönlich mit Mehrnoush Zaeri-Esfahani auszutauschen. Im Rahmen einer Erzählstunde berichtete die Autorin über weitere einschneidende Erlebnisse während ihrer Kindheit und Jugend und erläuterte die Beweggründe, die sie zum Aufschreiben ihrer Geschichte veranlasst haben. Die Schüler*innen äußerten gegenüber Frau Zaeri-Esfahani in der sich anschließenden Gesprächsrunde viele Fragen und Gedanken. Auch die von der SV mitinitiierte Petition zur Übernahme von Patenschaften für inhaftierte Personen im Iran durch heimische Politiker*innen wurde thematisiert und Mehrnoush Zaeri-Esfahani betonte, wie wichtig dieses Engagement sei. Dieser Bezug ist ein Indiz dafür, dass die Themen des Romans bzw. des Theaterstücks in diesen Tagen aktueller sind denn je.
Dass die Erzählstunde aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung der Autorin als Videokonferenz stattfinden musste, tat dem regen Austausch keinen Abbruch und die Schüler*innen bedankten sich bei Mehrnoush Zaeri-Esfahani mit einem herzlichen Applaus.