Mathurin Touffut ist seit Ende November bei uns an der Schule. Er ist 14 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Versailles. Zusammen mit seinem Austauschpartner Paul Hofschulte geht er in die 9e3. Kurz bevor er Mitte Februar wieder nach Frankreich zurückgeht, durften wir ihn und Paul interviewen, um etwas über ihre Erfahrungen mit dem Austausch-Programm „Brigitte Sauzay“ zu erfahren.
Mathurin, wie findest du das Austausch-Programm „Brigitte Sauzay“?
Mathurin: Ich finde das Programm sehr gut, es dauert drei Monate. In der Zeit kannst du dein Deutsch verbessern, deutsche Kultur und deutsches Essen kennen lernen, aber du musst nicht gleich ein halbes Jahr in Deutschland bleiben. Die Zeitspanne ist genau richtig – nicht zu kurz und nicht zu lang.
Wie gefällt es dir hier und vor allem in deiner Gastfamilie?
Mathurin: Ich habe eine sehr, sehr nette Familie und mein Austauschpartner, Paul, ist super freundlich und immer für mich da. Ich brauchte nie Angst zu haben in dieser Familie. Ich hätte sie mir nicht besser wünschen können. Außerdem wohnen sie nicht zu weit von der Schule weg, so dass ich mit dem Fahrrad zur Schule fahren kann – das mache ich in Frankreich nie.
Was magst du an Deutschland?
Mathurin: Ich finde gut, dass die Schule hier nicht so lang ist, es gibt viele Pausen und viele Sporthallen und einen Kraftraum. Alle Lehrer und Lehrerinnen sind hier sehr nett, insgesamt sind alle hier sehr nett und es ist nicht so streng wie in Frankreich – das gefällt mir auf jeden Fall sehr!
Was ist für dich typisch deutsch / typisch französisch?
Mathurin: Meistens denke ich da vor allem an Essen, aber das Klischee, dass es in Frankreich mehr schicke Gastronomie gibt und in Deutschland Brezeln und Bier, das ist gar nicht so. Ihr trinkt hier aber schon früher Alkohol. Ich finde insgesamt das Essen hier gemütlicher als in Frankreich. Und das Frühstück ist sehr unterschiedlich, weil wir in Frankreich nur süß frühstücken und nicht herzhaft mit Ei, Lachs oder Käse und Schinken wie hier. Die Menschen sind insgesamt wirklich sehr nett hier in Deutschland, finde ich.
Was machst du in deiner Freizeit hier?
Mathurin: Paul und ich spielen oft Basketball oder Fußball, treffen uns mit Freunden oder spielen auch Videospiele (wie alle Jungen 😉). Außerdem habe ich auch drei Trainingseinheiten Leichtathletik pro Woche hier an der Schule. Ich lerne auch Deutsch, habe meine Quizlet-Liste und lese auf Deutsch. – Ich will mich ja schließlich verbessern.
Das ist natürlich sehr löblich – und hat sich offensichtlich schon ausgezahlt, denn du sprichst wirklich sehr gut Deutsch! Aber worauf freust du dich, wenn du jetzt bald zurück nach Frankreich fährst?
Mathurin: Ich möchte gerne meine Freundin, meinen kleinen Bruder und meine großen Schwestern und auch meinen Leichtathletiktrainer wiedersehen – also, ich freue mich vor allem auf meine Familie und meine Freunde in Frankreich und alle lieben Menschen dort.
Paul, du bist Mathurins Austauschpartner und wirst nach den Osterferien zum Rückbesuch nach Frankreich fahren. Wie ist dein Eindruck vom Austausch bis jetzt?
Paul: Es macht total viel Spaß, Mathurin ist ein witziger Typ. Ich hatte aber auch Glück, dass er schon Auslandserfahrungen hatte in Schottland und in Amerika und wenn wir auf Deutsch oder Französisch nicht weitergekommen sind, dann haben wir halt Englisch gesprochen.
Und bald geht es dann für dich nach Frankreich… Wie fühlst du dich bei dem Gedanken bald eine Zeitlang im Ausland zu verbringen?
Paul: Ich freue mich drauf. Da ich Mathurin jetzt schon kenne, ist es ja keine Reise ins Ungewisse. Ich freue mich, Mathurins Familie kennen zu lernen und auch seine Freunde – mit denen haben wir jetzt schon öfter online Videospiele gespielt. Außerdem freue ich mich auch, dass ich sowohl Ferienzeit, als auch Schulzeit in Frankreich mitbekommen werde. Bis jetzt bin ich eigentlich immer nur durch Frankreich gefahren und das wird jetzt mein erster richtiger Aufenthalt in Frankreich.
Eine letzte Frage an euch beide: Was würdet ihr all denen sagen, die überlegen beim Austausch-Programm mitzumachen, aber noch nicht sicher sind?
Paul: Auf jeden Fall machen! Mathurin und ich haben vorher schon viel geschrieben und schon gemeinsame Interessen gefunden. Das hat den Start auf jeden Fall erleichtert. Also, wenn ihr es nicht macht, ärgert ihr euch auf jeden Fall nachher!
Mathurin: Keine Angst haben, es ist super toll. Es gibt eigentlich nur nette Gastfamilien. Und es ist überhaupt nicht kompliziert teilzunehmen. Der Austausch ist auf jeden Fall eine super Erfahrung für euch ganz persönlich!
Merci beaucoup euch beiden für das Gespräch und bon voyage!
Wir wünschen euch, dass eure Freundschaft auch über den Austausch hinaus bestehen bleiben wird!
Und hier noch einige Informationen zum Brigitte-Sauzay-Programm:
Möchtest du in den französischen Alltag eintauchen mit einem deutsch-französischen Schüleraustausch, bei dem du drei Monate in Frankreich verbringst und drei Monate eine französische Gastschülerin oder einen Gastschüler aufnimmst?
Dann ist der Brigitte-Sauzay-Austausch bestimmt das richtige für dich. Bei diesem individuellen Schüleraustausch für Schülerinnen und Schüler der 8.-11. Klasse lebst du drei Monate lang in einer französischen Gastfamilie und gehst mindestens sechs Wochen auch in Frankreich zur Schule.
Hast du Lust auf Frankreich bekommen? Dann Sprich deine Französischlehrerin oder deinen Französischlehrer bzw. Frau Knaup auf das Brigitte-Sauzay-Programm an. Sie können dir und deiner Familie bei der Organisation des Austauschs zur Seite stehen und auch dabei helfen, eine Austauschpartnerin oder einen Austauschpartner in Frankreich zu finden.