„Häufig haben wir das Gefühl, aus der Ferne ohnehin nicht helfen zu können, doch das können wir: Wir sind ein Zusammenschluss von acht Münsteraner Schulen und haben es uns als Ziel gesetzt, auf die Situation im Iran aufmerksam zu machen. Doch wir wollen mehr als nur Aufmerksamkeit: Wir möchten, dass Münsteraner Politiker*innen, inbesondere Herr Oberbürgermeister Lewe, eine politische Patenschaft für eine inhaftierte Person im Iran übernehmen.“
Es waren mutige und direkte Worte, die die Schüler*innen des Pascal-Gymnasiums an den Oberbürgermeister der Stadt Münster, Herrn Lewe, sowie die drei Bürgermeister*innen Frau Winkel, Frau Stähler und Herrn Rosenau richteten. Gemeinsam mit einigen weiteren Schulen in Münster hatten sie in den letzten Wochen auf verschiedenen Wegen auf die unerträgliche Situation im Iran hingewiesen und zahlreiche Menschen dazu bewegt, an der Petition teilzunehmen. 1882 Unterschriften konnten so gesammelt werden und wurden am 4. Mai in einem feierlichen Akt an den Oberbürgermeister übergeben.
Auch andere Schulen hatten zu diesem Anlass eine Delegation von Schüler*innen und Lehrkräften geschickt: Die Mathilde Anneke Gesamtschule, das Gymnasium Paulinum, das Schillergymnasium, das Gymnasium Wolbeck sowie das Annette-Gymnasium. In den Gesprächen mit den anderen Schulen wurde mehr als deutlich: Die Menschrechtsverletzungen, die sich noch immer tagtäglich ereignen, sind für die Schüler*innen ein bewegendes Thema.
Das erkannte auch Oberbürgermeister Lewe in seiner Ansprache an: „Die stetigen Verletzungen der Menschenwürde im Iran machen uns jeden Tag wieder fassungslos. Ich finde es toll, dass ihr euch zusammengetan habt, um das anzuprangern.“ Nicht schlecht staunten die Anwesenden über eine Idee des Oberbürgermeisters, die er an die Schüler*innen richtete: „Wie wäre es denn, wenn ihr diese Aktion jetzt noch eine Nummer größer denkt?“
Als Vorsitzender des Deutschen Städtetages wolle er mit anderen Städten in Kontakt treten und nachfragen, ob dort ähnliche Anliegen vorgebracht wurden, so Lewe. Gleichzeitig wies er auf die Möglichkeit hin, auch die Bundestagsabgeordneten aus Münster und dem Umland um Unterstützung zu bitten. Dies könnte der nächste Schritt sein, um die Reichweite der Aktion zu vergrößern und noch mehr politisches Gewicht einzubringen. Erste Absprachen dazu wurden direkt getroffen.
Nach der Übergabe der Petition wartete auf alle Anwesenden noch eine kleine Überraschung: Frau Winkel und Herr Rosenau gaben eine kleine Führung durch den Festsaal und erläuterten einige Facetten ihrer eigenen politischen Tätigkeit im Rat der Stadt Münster. Vielen Schüler*innen war eine gewisse Ehrfurcht durchaus anzumerken, gerade deswegen rundete dieser Einblick die Übergabe der Petition ganz ausgezeichnet ab. Und eine Kugel Eis gab es im Anschluss auch noch…
Das Pascal-Gymnasium kann stolz auf das Engagement und die soziale Haltung der Schüler*innen sein.