Wenn bei der heutigen Europawahl nur die Schüler*innen des Pascal-Gymnasiums von Klasse 8 bis Q1 das Sagen gehabt hätten, dann wären die Grünen mit fast 23 % der Stimmen deutlich die stärkste Kraft geworden und die CDU hätte mit ca. 17% den zweiten Platz belegt, gefolgt von SPD (12,3%), FDP (10,1%) und der Linken (7,0%). Im Gegensatz zum Bundestrend hätte die AFD mit 4,75% ein recht mageres Ergebnis erzielt und sich den sechsten Platz mit der PARTEI und Volt geteilt. Aber auch viele weitere Parteien wurden von den Schüler*innen gewählt, sodass die “Sonstigen” auf stolze 16,2% der Stimmen kämen.
Mit diesem Wahlergebnis hätten die Grünen 20 der 96 deutschen Sitze für sich gewonnen. Die CDU käme auf 16 Abgeordnete, die SPD auf 12 und die FDP auf 10.
„Junior-Europawahl“ am Pascal-Gymnasium: Ein Schritt in Richtung politischer Bildung
In der Woche vor der Europawahl fand am Pascal-Gymnasium die Juniorwahl zur Europawahl statt. Diese Veranstaltung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8, den Ablauf einer demokratischen Wahl hautnah zu erleben und sich aktiv mit europäischer Politik auseinanderzusetzen.
Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt zur politischen Bildung, das speziell für Schulen konzipiert wurde. Sie wird parallel zu echten Wahlen durchgeführt und bietet Schülern und Schülerinnen die Gelegenheit, in einem simulierten Wahlprozess ihre Stimme abzugeben. Ziel ist es, das Interesse und Verständnis für demokratische Prozesse und die Bedeutung von Wahlen zu fördern. Bundesweit nehmen an der Juniorwahl ca. 4500 Schulen teil.
Vorbereitung und Durchführung
Im Vorfeld der Wahl haben sich die Schüler*innen intensiv mit den verschiedenen Parteien und deren Wahlprogrammen auseinandergesetzt. Dies geschah im Rahmen des Politik- und SoWi-Unterrichts, wo Diskussionen und Präsentationen stattfanden, um die politischen Positionen und Ziele der Parteien zu verstehen. Darüber hinaus gab es für die Q1 eine Informationsveranstaltung im Cineplex mit den Europawahlkandidat*innen, um den jungen Wählern ein möglichst umfassendes Bild der europäischen Politiklandschaft zu vermitteln.
In der Wahlwoche selbst wurde das Pascal-Gymnasium in ein Wahllokal umgewandelt. Die Schüler*innen erhielten Wahlbenachrichtigungen, die sie zusammen mit ihrem Schülerausweis vorlegen mussten, um ihre Stimme abgeben zu können. Wahlkabinen und Wahlurnen wurden aufgestellt, und die Wahlhelfer – ebenfalls Pascal-Schüler*innen – sorgten für einen reibungslosen Ablauf und die Einhaltung der Wahlregeln.
Ergebnisse und Reflexion
In der kommenden Woche kann das Ergebnis unserer Schule analysiert und mit dem bundesweiten Ergebnis der Juniorwahl und natürlich mit dem echten Wahlergebnis verglichen werden. Dann dürfte die Frage im Raum stehen, wie die Unterschiede in den Ergebnissen zustande kommen.
Die Teilnahme an der Juniorwahl ermöglichte den Schüler*innen des Pascal-Gymnasiums, ein besseres Verständnis für die Bedeutung ihres zukünftigen Wahlrechts zu entwickeln.
Die Rückmeldungen aus der Schülerschaft sind überwiegend positiv: Emil, Schülersprecher aus der Q1, fand es gut, vor der „echten Wahl“ auch einmal unter sicheren Bedingungen alles ausprobieren zu können. Dem schloss sich auch Mia aus der Q1 an und ergänzte, dass es auch mal interessant sei ein Meinungsbild der Jugendlichen und Kinder zu erhalten. Wenn es kritische Stimmen gab, dann deswegen, weil man sich noch nicht ausreichend auf die Wahl vorbereitet fühlte. In diese Richtung äußerte sich beispielsweise Lia aus der Q1, die sich eine Auseinandersetzung mit den Parteien und Programmen auch außerhalb des SoWi-Unterrichtes wünschte, weil sie zurzeit kein SoWi belegt hat.
Insgesamt äußerten viele Schüler*innen, dass sie nun ein größeres Interesse an politischen Themen und Prozessen haben und sich bewusster mit ihrer Rolle als zukünftige Wähler*innen auseinandersetzen.
Carin Huhn / Matthias Noé